Brainstorming Ressourcenlandschaft der Zukunft
Die Zukunftsfähigkeit des Abwassersystems ist vor allem für ländliche Regionen ein virulentes, wenn auch bisher immer noch wenig präsentes Thema. Oft sind Gemeinden in Thüringen nicht an öffentliche Kläranlagen angeschlossen, ungereinigtes Abwasser gelangt in Gewässer, was die Wasserqualität stark negativ beeinflusst. Der demografische Wandel setzt ländliche Räume zusätzlich unter großen Anpassungsdruck. Langfristig können Infrastrukturen deshalb nur dann stabilisiert betrieben werden, wenn sie resilient geplant und umgesetzt werden. Die Herausforderung besteht darüber hinaus auch darin, eine interessierte, engagierte und aktive Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen.
Der IBA Kandidat Rohrbach hat sich zum Ziel gesetzt, ein innovatives und nachhaltiges Abwasser- und Ressourcensystem zu implementieren. Es wird ein Konzept angestrebt, welches das Thema Abwasser nicht problematisiert, sondern das konkrete Wertschöpfungsmöglichkeiten für eine Modellgemeinde, die Region und übergeordnet in Sachen Ressourcenschonung aufzeigt. Der IBA Kandidat eröffnet damit Perspektiven für neue Stoffkreisläufe und für eine nachhaltige Ressourcennutzung.
Um diese Ansätze weiter zu verfolgen und neue Verknüpfungs- und Wertschöpfungsmöglichkeiten zu eröffnen, hat die IBA Thüringen gemeinsam mit dem IBA Kandidaten zu einem Brainstorming in die IBA Geschäftsstelle eingeladen. Der Einladung gefolgt sind Expert:innen aus Forschung und Praxis aus den Bereichen Siedlungswasserwirtschaft, nachhaltige Regionalentwicklung, erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Landschaftsarchitektur.
Nach kurzen Inputs von IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi, von Prof. Jörg Londong (Bauhaus-Universität Weimar) und von Frau Prof. Sigrun Langner (Bauhaus-Universität Weimar) und unter der Maßgabe ›Nachdenken bei gelockerter Vernunft‹ starteten die Teilnehmer in einen Tag der kreativen Ideenfindung. Den beiden Moderatorinnen Dr. Stephanie Bock und Dr. Darla Nickel vom Deutschen Institut für Urbanistik gelang es, dazu eine Atmosphäre des offenen Austauschs, der großen Mitwirkungsbereitschaft und der gewinnbringenden Diskussionen zu erzeugen.
Die Moderation wurde von Frau Dr. Darla Nickel und Frau Dr. Stephanie Bock vom Deutschen Institut für Urbanistik übernommen.
Brainstorming in der alten IBA Geschäftsstelle in Weimar.
Nach einer ersten großen Brainstorming-Runde wurden die diskutierten Themen und Handlungsansätze am Nachmittag in drei Arbeitsgruppen vertieft. Nach einer Stunde intensiver Gruppenarbeit wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die IBA Thüringen und der IBA Kandidat nutzten die Gelegenheit, um erste Überlegungen zu aus eigener Sicht verfolgens- und besonders bemerkenswerten Ideen aus dem Brainstorming zu äußern und den Mehrwert für die weitere Programm- und Projektarbeit herauszustellen.Als Ergebnis des Brainstormings wird eine Dokumentation erarbeitet, die Grundlage für die weitere Projektqualifizierung sein wird. Das Büro dreigegeneinen GbR aus Berlin wird die Ergebnisse in einem Bild grafisch aufbereiten.