Geballte Kompetenz: IBA Fachbeirat hat sich konstituiert
Der elfköpfige international besetzte Fachbeirat der IBA Thüringen ist Freitag und Sonnabend zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammengekommen. Das wissenschaftliche Gremium unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke (Rektor der Bauhaus-Universität Weimar) soll den Prozess der IBA Thüringen begleiten und sie in programmatischen, projektbezogen und kommunikativen Fragen beraten. Dazu wird der mit unterschiedlichen Fachdisziplinen besetzte IBA Fachbeirat mehrmals jährlich Arbeitsklausuren in Thüringen durchführen und die aktuellen Entwicklungen der IBA mit dem IBA Team diskutieren. Die Mitglieder des Fachbeirats wurden am 30. Mai 2013 vom Aufsichtsrat der IBA Thüringen offiziell berufen. Ihre erste Sitzung war dem Austausch über die aktuelle Positionen und der Vorbereitung der Fachkonferenz der IBA Thüringen im Herbst 2013 gewidmet.
‚Ich bin überzeugt, dass wir mit der Konstituierung und ersten Klausur dieses hochkarätigen Beratergremiums einen wichtigen Schritt in der Annäherung an das Programm des ambitionierten Zukunftslabors IBA Thüringen geschafft haben. Ich freue mich auf die kontinuierliche Zusammenarbeit und die weitere fachliche Unterstützung’, so der Geschäftsführer der IBA Thüringen GmbH, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup.
Der Fachbeirat ist mit Experten besetzt, die über langjährige Berufspraxis und wissenschaftliche Expertise in die Themen der Energiewende und des demografischer Wandels verfügen und die strategische Erfahrungen im Gestalten regionaler Entwicklungsprozesse haben. Der IBA Fachbeirat berät die IBA Thüringen GmbH bei der Programmentwicklung und der Projektarbeit. Der Fachbeirat soll gemeinsam mit der Geschäftsführung die IBA Projekte evaluieren und Empfehlungen für die Vergabe des IBA Labels abgeben. Er übernimmt auch eine wichtige Reflexions- und Vermittlungsfunktion. ‚Wir haben bewusst weltweit vernetzte Persönlichkeiten für den IBA Fachbeirat gesucht’, betonte Prof. Dr. Karl Beucke am Rande der Klausur. ‚Es gilt, die IBA Themenschwerpunkte international einzuordnen, aber auch Aufmerksamkeit für den Prozess und die Erkenntnisse der IBA Thüringen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu gewinnen und damit den Standort Thüringen zu stärken.“
So wurde für den Fachbeirat Dr. Reimar Molitor gewonnen. Er war der Geschäftsführer der ‚Regionale 2010’ (Köln/Bonn). Die Regionalen in Nordrhein-Westfalen gelten als ‚kleine IBAs’ und sind als Strukturprogramme speziell regionalen Entwicklungsprozessen gewidmet. Mit Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (ETH Zürich) und Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt) ist es gelungen, zwei ausgewiesene Energieexperten in den Fachbeirat zu berufen, die für einen ganzheitlichen, energetischen Ansatz stehen – von der Region über das Quartier bis zum Gebäude. Sie sehen in Thüringen große Potenziale für Modellprojekte der Energiewende. Unterstützung für die Präsentation und Kommunikation des IBA Prozesses ist mit Prof. Barbara Holzer gefunden worden. Ihr Büro ‚Holzer Kobler Architekturen‘ hat u.a. in den letzten Jahren wegweisende Ausstellungen kuratiert. Mit Prof. Dr. Rolf Kuhn, ehemaliger Geschäftsführer der IBA Fürst-Pückler-Land in Brandenburg, den Professoren Andreas Wolf, HTWK Leipzig, und Stefan Rettich, Universität Bremen, sowie Andrea Gebhard, München, Vorsitzende des BDLA, wurden renommierte Architekten und Landschafts-architektinnen gewonnen, die für baukulturelle Qualität, innovative Verfahren und kreative Planung im IBA Fachbeirat stehen. Als beratende Mitglieder wurden mit Prof. Bernd Rudolf und Prof. Dr.-Ing. Dieter Genske zwei Vertreter der IBA Werkstattstandorte – die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Nordhausen - in den Fachbeirat berufen. Sie übernehmen den Transfer zwischen den Arbeitsschwerpunkten der IBA und den Thüringer Hochschulen und sind für uns wichtige Botschafter in die Thüringer Wissenschaftslandschaft’ so IBA Geschäftsführer Lütke Daldrup.
Ausnahmslos bestätigten die Mitglieder des Fachbeirats die Chancen und Potenziale des IBA Prozesses. Thüringen ist zudem als Referenzstandort für eine Vielzahl polyzentraler, kleinteiliger Regionen mittlerer Dichte in Europa, Nordamerika und Japan interessant. ‚Die IBA Thüringen hat die außergewöhnliche Chance ein Bundesland durch Modellprojekte und eine öffentliche Debatte nachhaltig auf zukünftige Rahmenbedingungen vorzubereiten’ erklärte Fachbeiratsmitglied Prof. Dr. Rolf Kuhn. Dabei soll das Zukunftslabor IBA Thüringen auch neue Sichtweisen ermöglichen, Diskussionen über die Angemessenheit von Erwartungen und Projekten anstoßen, neue Allianzen und Verfahrenswege aufzeigen sowie Thüringer Identitäten und Traditionen zukunftsfähig machen.‚Die konstruktiven und spannenden Diskussionen in der ersten Arbeitssitzung des IBA Fachbeirats haben gezeigt, dass wir eine gute Mischung von Generalisten und Spezialisten für unsere IBA in Thüringen gefunden haben’ fasste IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup die zwei intensiven Klausurtage zusammen. ‚Nun gilt es, die Impulse in unseren Programmdiskurs einzubetten und in die IBA Fachkonferenz am 21. und 22. November 2013 einzubringen.‘