IBA Ausstellung 2019
2019 zeigte die IBA Thüringen zu ihrer Halbzeit ihre rund 30 Zukunftsprojekte in einer zentralen Ausstellung im Eiermannbau Apolda. Im Fokus standen neben den Projektschauplätzen insbesondere die Menschen dahinter. Was treibt sie an, wie gestalten sie die Zukunft von Thüringen mit?
Der Eiermannbau Apolda ist ein außergewöhnlicher Ort der Moderne und selbst ein IBA Projekt. Während der Ausstellung luden ein temporäres StadtLand-Studio und Kino zum Mitmachen und längerem Aufenthalt in dem über viele Jahre leerstehenden Industriebau ein.
IBA Ausstellung 2015
Was bedeutet es, wenn die Scheune zur Kulturoase wird, die Stadt zum Produzenten von Lebensmitteln oder Megabits die PS ersetzen; wenn der italienische Mozzarella aus Thüringen kommt oder ein Dorf zum Technologieführer wird? Was ist in Zeiten der Urbanisierung von Lebensstilen, der Digitalisierung und Globalisierung von Produktion und Konsum eigentlich Stadt, und was ist noch Land? Welche Entwicklungen zwischen Stadt und Dorf, Siedlung und Landschaft lassen sich aus diesen Veränderungen ablesen? Und was bedeutet es für die zukünftige Gestaltung von Raum, wenn die Menschen außerdem weniger und älter werden und das Feld mehr wert ist als das Haus?
Mit diesen Fragen wirft die IBA einen anderen Blick auf den Freistaat Thüringen. In ihrer ersten Ausstellung wollte sie anhand zahlreicher Themen und Fakten die Veränderungen von Stadt und Land untersuchen. Dabei sollte sichtbar werden: Land ist nicht das Hinterland von Stadt, sondern Teil eines hochindustriellen, globalen und zunehmend digitalen Netzwerkes. Gleichzeitig setzen der demografische Wandel und soziokulturelle Veränderungen, der Klimawandel und die Energiewende Stadt und Land unter Entwicklungsdruck.
Mit der These STADTLAND formulierte die IBA eine andere Lesart auf Thüringen. Anhand vielfältiger Akteurs- und Projektgeschichten aus Thüringen sollte die Ausstellung präsentieren, wie bereits mit anderen Formen von Wohnen, Produzieren, Versorgen und Aneignen STADTLAND aktiv gestaltet werden kann.
IBA Salon 2019 ›Unterm Pflaster der Strand‹
IBA Salon 2018 ›Woh-Bau-Kultur in Serie‹
Baukultusalons 2017
IBA Salon 2016 ›Making Room‹
IBA Salon 2015 ›Landschaft erleben‹
IBA Salon 2014 ›Bleibt alles anders!‹
In Deutschland stehen Tausende städtische Ankergebäude, wie Bahnhöfe, Kaufhäuser, Postgebäude, Kliniken und Kirchen permanent leer; Mitteldeutschland besitzt mit seiner Vielzahl von Schlössern und Burgen zusätzlich ein anspruchsvolles Aufgabenfeld. Die demografischen Entwicklungen, ebenso wie marktwirtschaftliche Verwertungsprozesse, führen nicht nur zu einer veränderten, sondern vor allem zu einer stark reduzierten Nachfrage für diese häufig repräsentativen, öffentlichen Gebäude. Die Möglichkeiten kultureller Nutzungen sind endlich.
Im 4. IBA Salon am 16. Oktober 2014 wurde dieser Gebäudeleerstand in seinem strukturellen Charakter diskutiert. Welche Strategien für den Umgang mit dem nicht gebrauchten, gebauten Erbe haben wir? Lohnt es sich überhaupt, eine leerstehende Stadtkulisse zu sichern? Wer bestimmt den Wert der ungenutzten Gebäude und in wie weit ist ihr Erhalt eine gesellschaftliche Verpflichtung? Was leisten Zwischennutzungen? Braucht es andere Akteurskonstellationen und Praktiken? Wer sind die Stadtmacher von heute? Und welche Standards brauchen wir für die temporäre Nutzung und Inkulturnahme?
IBA Salon 2014 ›Umbaukultur initiieren‹
Bauen heute heißt Umbauen, in allen Belangen. Baukultur ist UmBaukultur. Neben den zahlreichen Facetten qualitätsvoller Bau- und Planungsprozesse ist die Arbeit im Bestehenden und Alltäglichen die Herausforderung der Gegenwart und Zukunft. Jedoch scheint ein kollektives Werteverständnis ebenso wie Strategien und Werkzeuge für diese Aufgaben zu fehlen. Der Abschied vom Wachstumsparadigma fällt schwer. Von welchem Verständnis wird Baukultur im ländlichen Raum getragen? Welches Selbstverständnis prägt die Planer? Welche Chancen ergeben sich für die IBA Thüringen?
Diesen und weiteren Fragen widmete sich der dritte IBA Salon am 26. Februar 2014.
IBA Salon 2013 ›Energie im Überfluss, aber zur falschen Zeit‹
Ist permanente Energieeinsparung der richtige Weg? Muss der Wärmebedarf von Gebäuden zwingend reduziert werden? Prof. Hansjürg Leibundgut, ETH Zürich, ging in seinem Vortrag im zweiten IBA Salon am 5. Dezember 2013 u.a. diese Fragen nach und stellte anhand des von ihm entwickelten Systems ‚ZE-2sol’ in seinem Impulsvortrag alternative Energiespeicher- bzw. Energiegewinnungsmethoden vor und forderte so das Publikum zum Nachdenken über Klimawandel, Erneuerbare Energieträger, CO2-Reduzierung und Suffizienz auf.
IBA Salon 2013 ›Regionalität als Chance‹
Zum ersten IBA Salon am 23. Oktober 2013 auf Schloss Ettersburg beleuchtete Prof. Dr. Klaus Töpfer in seinem Impulsvortrag die Frage ‚Regionalität als Chance?’. Energiewende, alternde Gesellschaft, Bevölkerungsrückgang erfordern in vielen Bereichen den innovativen Umbau existierender Logiken, Standards und Systeme. In Thüringen treffen diese Transformationsprozesse auf ein flächendeckendes, kleinteiliges Siedlungsnetz mit ausgeprägten historischen, kulturellen wie naturräumlichen Eigenheiten und Qualitäten. Im Kontext eines deutlichen Bevölkerungsrückgangs stellt sich die Frage, inwieweit das Besinnen auf lokale und regionale Entitäten Zukunftsfähigkeit einlösen kann.
IBA Konferenz ›Arrival StadtLand‹
IBA Symposium ›Rurbane Landschaften‹ 2017
Die Landwirtschaft nimmt auch in Thüringen eine Schlüsselposition zur Bewältigung landesweiter und regionaler Herausforderungen ein. Sie soll nicht nur gesunde Lebensmittel produzieren, sondern auch für eine ökonomische, soziale und ökologische Stabilisierung sowie ästhetische Aufwertung der ländlichen Räume sorgen.
Was bedeutet das konkret für Thüringen? Welche Denk- und Organisationsmodelle eignen sich für ein Bundesland, das überwiegend ländlich geprägt ist und mit dem Thüringer Becken einen der fruchtbarsten Böden von Deutschland besitzt? Im IBA Werkstattgespräch wollte die IBA Thüringen jenseits der ideologischen Positionskämpfe folgender Frage nachgehen und eine neue Debattenkultur auslösen:
Mit welcher Landwirtschaft, in welcher Landschaft wollen wir Thüringer leben und was brauchen wir dafür?
IBA Konferenz ›Ressource:Thüringen‹
Ressource, die; Res|sour|ce; [rɛˈsʊrsə]; natürlich vorhandener Bestand von etwas, was für einen bestimmten Zweck benötigt wird
Doch was wird als Ressource wahrgenommen? Und welche Ressourcen benötigen wir für die Zukunft Thüringens? Die Vielfalt der Thüringer Kulturlandschaften und die stadtlandschaftlichen Netze? Die baukulturellen Kompetenzen und die natürlichen Schätze? Die Initiative der Akteure und die Offenheit für neue Impulse? Die Dezentralität der Strukturen und die Selbstverantwortung der Menschen? Und ist die IBA Thüringen nicht selbst eine Ressource?
Diesen und weiteren Fragen widmete sich die erste IBA Konferenz im Oktober 2013.
IBA Forum 2015
Das internationale Forum STADTLAND bildete im Jahr 2015 den Abschluss des STADTLAND Sommers der IBA Thüringen.
Die Konferenz widmete sich Fragen, in deren Mittelpunkt die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Potentialen eines räumlichen wie gesellschaftlichen Stadt-Land-Zusammenhangs. Vertreter aus Forschung, Verwaltung und Praxis aus dem In- und Ausland diskutierten gemeinsam mit den Konferenzteilnehmern Perspektiven, Phänomene, Methoden und Macher von STADTLAND.
Nach dem IBA Campus 2016 im Eiermannbau Apolda zum Thema ›LeerGut‹ widmete sich der Campus 2017 in Kooperation mit dem IBA Kandidaten Künstlerhaus Thüringen im ländlichen und agrargeprägten Kannawurf der ›(Er)findung einer neuen Landschaftstypologie des 21. Jahrhunderts‹. Der Campus eröffnete Möglichkeiten für neue Vorstellungsräume für Landschaften und für das kritische Hinterfragen etablierter Landschaftsbegriffe und -bilder.
IBA Campus 2017 -
›1.500 Hektar Zukunft‹IBA Konferenz ›LeerGut‹
Am 30. Juni und 1. Juli 2016 lud die IBA Thüringen zur IBA Jahreskonferenz in den Eiermannbau Apolda ein. Die Konferenz fand in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung statt.
Positionen über das Umdenken, Umprogrammieren und Umnutzen von LeerstandDie Geschichte des Egon-Eiermann-Baus
Erfahren Sie mehr über das Industriedenkmal Eiermannbau in Apolda.
Der IBA Campus 2018 war ein 14-tägiger DesignBuild-Workshop, bei dem 50 kreative MacherInnen im Eiermannbau lebten und arbeiteten, nachhaltige und faszinierende Zimmer und Möbel bauten und so Nutzungen für die Open Factory erprobten.
IBA Campus 2018 -
›Hotel Egon‹Open Factory Grafik 2016
©IBA Thüringen/Wüstenrot Stiftung, Illustration: Suzanne LabourieIBA Campus 2016
Zukunftswerkstatt Eiermannbau
IBA Formate