Zukunftsfähige Ideen bei ‚IBA on tour’ im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Einen anregenden und intensiven Tag verbrachte ‚IBA on tour’ am 11. Dezember im Landkreis-Schmalkalden-Meiningen. Der Tag hatte das Ziel, die IBA Themen und den IBA Prozess vorzustellen. Zugleich galt es, besondere Initiativen kennen zu lernen und IBA Mitstreiter zu gewinnen.
„In Breitungen, Schmalkalden, Oberhof und Meiningen haben wir jeweils Gespräche mit dem Landrat Peter Heimrich und den zuständigen Bürgermeistern sowie anderen ortsansässigen Vertretern geführt. Wir haben uns vor Ort mit zukunftsfähigen Ideen des Landkreises aus verschiedensten Bereichen vertraut gemacht und dabei überall sehr engagierte Partner angetroffen“, resümiert Ulrike Rothe, Projektleiterin bei der IBA Thüringen, den Tag.
Für den ländlichen Raum wurden Strategien der regenerativen Energien anhand von Initiativen im Henneberger Land (Biomassekonzept) vorgestellt. Besichtigt wurde u.a. mit Bürgermeister Ronny Römhild der Kiessee in Breitungen, der ein Beispiel für eine touristisch nachhaltige Nachnutzung einer ehemaligen vom Kiesabbau betroffenen Fläche ist. Eine bemerkenswerte Initiative zum Thema ‚Wohnen und Leben auf dem Land’ ist die von der RAG LEADER „Henneberger Land“ entwickelte Initiative „Dörfer in Aktion“. Bürgerschaftliches Engagement, durch Sachkosten-Zuschüsse von je 3.000 Euro prämiert, hat z.B. zur Sanierung eines alten Fachwerkhauses im Dorfkern oder zur Belebung der alten Tradition des Brotbackens und damit auch zur Wiederherrichtung eines alten Backofens geführt.
Nachhaltige Ansätze der Landesgartenschau 2015 als Mittel der Stadtentwicklung standen in Schmalkalden im Vordergrund. Bürgermeister Thomas Kaminski und Marina Heldt, Geschäftsführerin der 3. Thüringer Landesgartenschau, berichteten, dass einige Teilbereiche der Landesgartenschau wie z.B. das Areal der Viba Nougat Welt bereits umgesetzt sind. Spürbar sei, dass diese sichtbaren Ergebnisse bereits zu einer Aufbruchstimmung in der Stadt führten.
Im schneebedeckten Wintersportort Oberhof besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rundreise das aktuelle Bauprojekt „Grüne Mitte“ mit dem Stadtplatz und dem Landschaftsbalkon. Bürgermeister Thomas Schulz erläuterte die Geschichte und die heutige Situation von Oberhof, einem ganzjährigen Tourismusort, dem an wenigen Tagen im Jahr durch die Biathlon-Weltmeisterschaft internationale Aufmerksamkeit zuteil wird. Der integrierte Stadtumbau eines Sport- und Tourismusortes steht hier auf der Agenda.
In Meiningen machte ‚IBA on tour’ im Dampflokwerk Station. Bei einer Führung durch den Werksleiter Jürgen Eichhorn und Fabian Giesder, Bürgermeister der Stadt Meiningen, ging es um die Frage, welche Nutzungs- und Entwicklungspotenziale innerstädtische Industrieflächen haben. Die Idee ist, das Werk als Produktionsstätte und Besucher-/Ausstellungszentrum umzurüsten. Derzeit besuchen rund 23.000 Gäste das Dampflokwerk.
In der abendlichen Abschlussveranstaltung stellten sich Harald Bernhardt, Vertreter des Landratsamtes im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Rainer Franke, Vorstand der LEADER-Aktionsgruppe Henneberger Land e.V. sowie die beiden IBA Projektleiter Ulrike Rothe und Bernhard Heitele einer lebendigen Diskussion mit dem Publikum. Engagiert mit dabei war auch Andreas Trautvetter, ehemaliger Thüringer Innenminister und Minister für Bau und Verkehr.
Einer guten ‚IBA on tour’-Tradition folgend erhielten die Vertreter des Landratsamtes abschließend ein Mitbringsel: Apfelsaft aus Saalfeld-Rudolstadt. Das IBA Team übergibt auf seinen Reisen durch Thüringen, ganz gemäß der Idee von regionalen Kreisläufen und Vernetzung zwischen den Regionen, jeweils eine regionale Spezialität aus dem zuvor bereisten Landkreis. Von der ersten IBA on tour wurde aus dem Landkreis Eichsfeld Honig für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mitgebracht. Als nächste IBA on tour-Station darf sich der Landkreis Sonneberg im Januar auf Viba Schokolade aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen freuen.